Unser abenteuerlicher Flug nach San Juan

Der dominikanische Taxifahrer vom Vorabend hatte sein Versprechen gehalten, uns um 7:20 vor dem Hotel abzuholen. Ich war etwas erstaunt, dass der Zeitpunkt so fein einstellbar war. Die ortstypische Zeitwahrnehmung haben wir dann allerdings erleben dürfen, als wir uns im Restaurant des Vorabends noch „mal eben schnell“ Sandwiches bestellt hatten. Die Küche brauchte ewig, dafür waren die Sandwiches warm und später sehr lecker. Das Taxi fuhr dann also letztlich um 07:30 los.

Angekommen am Flughafen flirtete eine Gruppe 40-jähriger Frauen mit den 20-jährigen Flughafenmitarbeitern am Schalter. Dementsprechend dauerte der Check-In für das winzige Propellerflugzeug schon eine gute Weile. Letztlich kamen wir irgendwie zwischendurch dran, während das Gebalze weiter ging, mit der Folge, dass man sich fleißig vertippt hatte. Aus mir wurde Grande, Hans (gefiel mir), aus Tobi wurde Felix, immerhin stand der Name auch in seinem Reisepass. Später bekamen wir dann nochmal neue Bordingpässe, weil man unsere als „von Punta Cana nach Punta Cana“ ausgestellt hatte.
Das Mädel, das hinter uns wartete, entpuppte sich binnen zwei Minuten zunächst als Deutsche, dann als in San Juan wohnend, dann als an der Sagrado Corazón studierend. Zufälle gibt’s (s.u.)…

Der Flug war letztlich seine anderthalb Stunden verspätet, obwohl das Flugzeug die ganze Zeit schon bereit stand. Die Flugerfahrung war dann wirklich ein kleines Abenteuer. In der   14-sitzigen Beech 99 von InterCaribbean saßen lediglich 8 Leute zuzüglich zweier Piloten. Das Flugzeug war wesentlich windanfälliger als die großen Maschinen, aber dafür im Nu‘ in der Luft, man konnte die Piloten super beobachten und hatte aufgrund der geringen Flughöhe eine super Aussicht auf die Küsten und vorbeifahrende Schiffe (siehe Kreuzfahrtschiff auf dem Foto). Die Landung war auch sehr sanft, wenngleich es ein ganz neues und komisches Gefühl ist, die Landebahn schnell und, aufgrund des Sinkfluges, „vor einem“ näher kommen zu sehen.

Das sich anschließende Immigrationsprozedere dauerte gar nicht so lange, weil acht Passagiere einen US-amerikanischen Flughafen nun einmal nicht gerade überfordern. „Meine“ Beamte war sehr höflich und noch besonders viel netter. Sie meinte, ich sehe aus, wie die jüngere Version von Russel Crowe (War das eine Anmache?) – etwas, was in der Oberstufe schon mal von mir behauptet wurde, aber 10 Jahre begraben war.

Die Gepäckausgabe lief dann fast problemlos. Unser Gepäck fehlte zwar zunächst, aber eine nette junge Dame vom Flughafen kümmerte sich umgehend darum. Irgendwo hatte jemand einen Anhänger auf dem Feld „übersehen“. Die Flughafenangestellte begleitete uns dann gar bis in die Vorhalle und zeigte uns den Weg zum günstigeren Taxistand (und warnte vor den direkt vor der Halle wartenden Zunftkollegen).

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